HvO Einsatzfahrzeug Übergabe
Der 01. Oktober war ein voller Erfolg und das bei bestem Wetter
Von einem „absoluten Wahnsinn" sprach Bürgermeister Thomas Seidelmann. Es war einer von zahlreichen Superlativen, die man an diesem Nachmittag im Schlosspark zu hören bekam, an dem es um die Spen-densumme für das neue Einsatzfahrzeug für die Helfer-vor-Ort-Gruppe (HvO) des DRK Neckarbischofsheim ging. Das Auto wurde im Rahmen eines großen „Blau-licht-Fests" offiziell an das DRK in Person der Vorsitzenden Gabriele Blass übergeben. Und selbst der dafür gebackene Kuchen, der den neuen HvO-Ein-satzwagen mit funktionierendem Blaulicht originalgetreu darstellte und später zur Übergabe angeschnitten wurde, passte wunderbar, auch geschmacklich. „Für den vollelektrischen WW ID 4 wurden seit dem ersten Aufruf in den sozialen Medien im Juni unglaubliche 83.434,75 Euro gespendet", informierte Maximilian Klaritsch unter dem kräftigen Applaus der vielen Besucher. Der Notfallsanitäter und Fachkrankenpfle-ger für Anästhesie und Intensivmedizin der Besatzung eines Rettungshubschraubers sei der „Freigeist und Macher" dieses Projekts, das er „dynamisch und mit einem hohen Tempo" durchgezogen ha-be, sparte Seidelmann nicht mit Lob für Klaritsch.
Dieser blieb an diesem großen Tag für das DRK und die HvO wie gewohnt bescheiden im Hintergrund, getreu einem Plakatwerbespruch in unmittelbarer Nähe: „Ich bin kein Held." Dafür betonte Klaritsch die „heldenhafte Arbeit" der Helferinnen und Helfer, die ehrenamtlich zu jeder Zeit für ihren Einsatz bereitstehen und die wichtige Erstversorgung übernehmen.
Zum Einsatzwagen erläuterte Klaritsch, dass die Helfer mit dem VW im Ort unterwegs sein werden, „auch mal zum Einkauf, damit sie bei der Alarmierung jederzeit zu einem Einsatzort in Neckarbischofsheim, Helmhof oder Untergimpern fahren können". Sein großer Dank galt der „riesengroßen Unterstützung" aus der Bevölkerung für diese Arbeit. „Bereits Mitte Juli hatten wir 40 000 Euro und bestellten den WW ID 4 ganz ohne Ausrüstung und Folierung." Mit den weiteren Geldern wurde das Fahrzeug aufgerüstet. „Der Kofferraum-Ausbau ist für November geplant."
Man hätte im Kreis der HvO-Gruppe niemals damit gerechnet, dass die benötigte Summe so schnell zusammen-kommt. Besonders beeindruckend sei, dass die Bürgerinnen und Bürger 46.404,75 Euro spendeten.
Dazu kamen noch Firmenspenden in Höhe von 33.680 Euro und 3350 Euro Vereinsspenden. Dazu beglückwünschten auch die Eh-rengäste, darunter Jürgen Wiesbeck, Präsident des DRK-Kreisverbands Rhein-Neckar/Heidelberg, der Bundestagsabgeordnete Moritz Oppelt und die beiden Landtagsabgeordneten Albrecht Schütte und Jan-Peter Röderer. Wies-beck dankte für die „große Bereitschaft" der Bürger und wünschte „wenige Ein-sätze". Dem Dank und der Bewunderung für die schnelle Umsetzung des Projekts schloss sich Schütte an, dessen spontane und eigentlich „geheime Spen-de" in Höhe von 1000 Euro von Seidelmann „aus Ver-sehen" gelüftet worden war. Beeindrucktzeigtesich auch Vorstand Daniel Mohr von der Volksbank Neckartal, die auf ihrer Crowdfun-ding-Plattform mit 10 000 Euro die eingegangenen Spenden auf mehr als 27.000 Euro hatten anwachsen lassen. „Wenn man in Neckarbischofsheim von „mega' spricht, heißt das wohl ,miteinander geht alles'", sagte Mohr über den Zusammenhalt bei solchen sozialen Projekten.
Den Segen als Teil der Fahrzeugüber-gabe übernahm Pfarrer Joachim Maier von der Seelsorgeeinheit Waibstadt. Er gelte vor allem jenen, die mit dem Auto im Notfall helfen und auch allen, die durch den ehrenamtlichen Einsatz der HvO medizinische Hilfe erfahren. Klaritsch überreichte Präsente an die Blaulicht-Organisationen wie THW, DRK. und Feuerwehr sowie an weitere Helfer wie „Mr. Schlosspark" Klaus Proissl, die an diesem Sonntag für das Programm für Alt und Jung oder für Speis und Trank gesorgt hatten. Ob Erste-Hilfe-Stationen, eine Fahrzeugschau, unter anderem mit dem Katastrophenschutz-Lkw der DRK Meckesheim/Mauer, eine Hüpfburg oder verschiedene THW-Übungen im Schlosspark zeigte die große Bandbreite der Hilfsorganisationen. Viele Informationen gab es vom „uniformierten Personal" oder in Papierform.
Eine Schauübung, die einen Binsatz nach einem Verkehrsunfall simulierte, sorgte für großes Interesse bei den Be-suchern, auch weil ein Simulations-Rettungswagen zum Einsatz kam und die medizinische Versorgung von Marlon Rutsch kommentiert wurde. Viele Besucher fanden sich rund um das verunfallte Fahrzeug ein, darunter auch Michael Preusch, Landtagsabgeordneter aus dem Wahlkreis Eppingen und Oberarzt an der Heidelberger Universitätsklinik, der für den Übungsablauf und die gesamte Veranstaltuog viele positive Worte fand.
RNZ: jüriens berthold